Er kommt nach Hause und findet diesen Brief.
Der Gerichtsvollzieher brachte den Termin.
Seine Kinder sind am Lächeln, doch er wirkt wie versteinert,
weil er nur drei Wochen Zeit hat.
Seine Frau ist in der Küche und sie spült.
Er dreht die Heizung runter und die Zimmer werden kühl.
Er hat Angst, seiner Frau etwas zu sagen.
Er nimmt erstmal die Kinder und legt sie beide schlafen.
Er zieht seinen Mantel an, geht vor die Tür,
doch weiß gerade nichts mit sich anzufangen.
10 Jahre geschuftet wie ein Schwein, mit Nebenjob,
seine Frau wusste nicht Bescheid.
Wie soll er seinem Chef nur erklären,
dass er mehr Geld braucht, um den Rest zu ernähren?
Und er läuft jetzt zurück, sein Haupt ist gesenkt.
Er versucht den Scheiß zu verdrängen.
Hook
(Philippe)
Jeder Tag gleicht einem Kampf, den man verwundet übersteht.
Nach außen zeigt man keinen Schmerz, niemand soll die Wahrheit sehen.
Und jede Stunde, die man lebt, muss man weiter aufrecht gehen.
Egal wie tief die Wunden sind, niemand soll die Wahrheit sehen.
Strophe 2
(Bushido)
Am nächsten Morgen klingelt dann das Telefon.
Es ist sein Chef, jetzt kommen ihn die Probleme holen.
Er wird gefeuert, die Firma ist bankrott,
verzweifelt fasst er sich an seinen Kopf.
Kennst du das Gefühl,
wenn einem nichts außer seiner Würde bleibt?
Willkommen in der Wirklichkeit.
Sein Stolz zerbricht, seine Augen werden wässrig.
Seine Frau merkt, was ihn beschäftigt.
Er sagt, es wird nie wieder normal.
Sag, wie sollen sie die Miete bezahlen?
Und die Familie muss raus.
Er blickt jetzt in die Augen seiner Kinder.
Wenn sie nur wüssten, es wird noch um`s 1000fache schlimmer.
Er hat sich das nicht ausgesucht, dieser Mann,
der so stark war, ein Ehemann, ein aufrechter Vater.
Er schämte sich so sehr, so dass er keinem was erzählt hat,
weil ihn das Problem so gequält hat.
Hook
Strophe 3
(Bushido)
Sein Leben ging den Bach runter, was für ein Trauerspiel,
wie ein kleines Kind, das von einer Mauer fiel.
Er hatte nichts mehr,
dieses Leben war ihm nichts wert
und er gab auch sein Gesicht her.
Eine Frau, die ihn Zuhause jetzt hasst.
Er ertränkte seine Trauer im Schnaps.
Er verzockte die Ersparnisse, nahm sogar
Geld bei seiner Tochter aus der Sparbüchse.
Was soll man tun, wenn das Geld nicht reicht,
in der Spielothek sitzt voller Selbstmitleid?
Und sein Leben zog vorbei, sein Inneres zerbrach.
Ein blinder Mann auf Erden, der den Himmel nicht mehr sah.
Er erinnert sich zurück, an die Liebe und sein Glück.
Er schließt die Augen, denn er weiß, was er verloren hat,
schluckt es einfach runter, damit er keine Sorgen hat.
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